Wenn du beim Reiten nicht zufrieden bist, fällt es dir leicht zu beschreiben, was gerade nicht funktioniert. „Der Galopp ist gelaufen.“ „Mein Pferd fällt in der Wendung auf die Schulter.“ „Mein Körper fühlt sich so fest an.“… Um nur einige Beispiele zu nennen. Doch was können wir tun, um diese Situationen kontinuierlich zu verbessern?
In diesem Beitrag gebe ich dir 3 Schritte zur besseren Hilfengebung beim Reiten mit an die Hand.
Die Qualität unserer Gedanken bestimmt die Qualität unseres Reitens
Da wir das Problem lösen wollen, fixieren wir uns beim Reiten häufig darauf. Absolviert ein Pferd den Übergang beispielsweise nicht über den Rücken, sondern nimmt den Kopf hoch und verweigert den Zügelkontakt, passiert es schnell, dass wir in der Vorbereitung denken: „Bloß nicht rausheben.“
Das ist leider nicht hilfreich. Sicher kennst du folgendes Übung: „Denk nicht an einen rosa Elefanten!“ Und – woran denkst du? Den rosa Elefanten!
Wenn wir eine Verneinung formulieren, fehlt uns die Information, woran wir stattdessen denken sollen. Unser Gehirn erzeugt immer das Bild oder Gefühl, an das wir denken, unabhängig davon, ob der Gedanke verneint formuliert ist oder nicht. Das kann bei der Hilfengebung zum Problem werden, wenn wir in Verneinungen denken.
Beim Denken und Vorstellen laufen bereits Prozesse in unserem Körper ab, die für das Pferd wahrnehmbare Reaktionen in Gang setzen. Unser Körper reagiert bereits auf unsere Gedanken, bevor wir bewusst agieren.
Denken wir zum Beispiel bereits vor Beginn des nächsten Übergangs daran, dass sich das Pferd nicht frei machen soll, geben wir die Hilfe unbewusst schon genau mit der Intention ,Heb dich raus´.
Die gute Nachricht lautet: Die Problembeschreibungen (die uns ja leichtfallen) helfen uns, eine präzise Absicht zu formulieren, was wir stattdessen wollen, also eine positive und gelungene Variante zu entwickeln. Meist ist es ziemlich genau das Gegenteil von dem, was wir als störend wahrnehmen.
Am Beispiel des Übergangs hilft es sich vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, wenn er flüssig und geschmeidig gelingt.
Für eine bessere und zielgerichtete Hilfengebung ist es darüber hinaus entscheidend, bereits in der Vorbereitung den Fokus auf dem zu lassen, was du stattdessen möchtest.
Am Beispiel des Übergangs also darauf, dass dein Pferd sicher über den Rücken an die Hilfen tritt. Vorher und nachher.
Natürlich ersetzt das schönste innere Bild nicht guten Unterricht. Da wird dir erklärt, wie Probleme zustande kommen und was du verändern kannst, um sie zu lösen.
Wenn Reiten wie Segeln wäre, baust du dir und deinem Pferd im Reitunterricht sozusagen ein Segelboot, und die Art, wie du beim Reiten denkst ist dann der Wind, der euch über das Wasser treibt.
In 3 Schritten zur besseren Hilfengebung beim Reiten
- Pferd anhalten, Pause machen und eindeutig benennen, was dich stört
- Überleg dir, was du stattdessen gerne hättest. Dabei ist es wichtig, positiv zu denken (keine Verneinungen benutzen, also nicht denken: „Nicht so gelaufen galoppieren.“ Sondern: „Gesprungen galoppieren.“ Oder nicht denken: „Nicht runter gucken.“ Sondern: „Nach vorne schauen.“)
Die entscheidende Frage ist: Wo soll deine Hilfe dir und deinem Pferd ‚hin-helfen‘? - Stell dir vor, wie es sich anfühlt, wenn die Übung in der gewünschten Qualität gelingt. Dann reitest du erneut los.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren!
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