Pferde auf der Weide

Hast du auch schon mal erlebt, wie deine Stimmung beim Reiten plötzlich kippt? Gerade noch warst du mit dir und deinem Pferd zufrieden. Ihr hattet eine schöne Trainingseinheit zusammen. Doch dann kommt eine Reiterin mit ihrem Pferd in die Halle, bei der die Dinge leicht aussehen, die dir mit deinem Pferd schwer fallen. Auf einmal nimmst du all das, was dir und deinem Pferd noch nicht so gelingt, wie du es dir vorstellst, viel stärker wahr.

In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie du trotz allem bei jedem Training relative Erfolge erzielen kannst.


So entgehst du der Vergeichsfalle beim Reiten


Wenn wir uns vergleichen, verlieren wir oft aus dem Auge, wie unterschiedlich Pferd-Reiter-Paare sind.

Was für das eine Paar eine Leistung ist, kann für ein anderes normal sein. Einfach, weil die Voraussetzungen gänzlich unterschiedlich sind:

Für das überbaute Mischlingspony mit der grenzwertig großen Reiterin ist es ein Riesenerfolg, wenn es im Trab eine korrekte Dehnungshaltung ausführen kann. Körperlich fällt den beiden einiges schwer, psychisch bringt sie jedoch wenig aus der Ruhe. Für den hibbeligen Warmblüter mit der ungeduldigen Reiterin ist es toll, wenn er nach einer Galoppreprise ruhig im Schritt geht. Dafür haben die beiden mit der Dehnung im Trab kein Problem… 

„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“

Kierkegaard

Damit du nicht in die Vergleichsfalle tappst, ist es wichtig, dass du dir eurer Geschichte und der Hindernisse speziell auf eurem Ausbildungsweg bewusst bist. Dann kannst du eure Erfolge erkennen (und auch, wie groß sie tatsächlich sind, auch wenn sie anderen nicht so erscheinen) und dich über sie freuen.

Jedes Pferd hat seine eigene Geschichte.

Deswegen spreche ich gerne vom „relativen Erfolg“ (gewissermaßen in Anlehnung an die relative Aufrichtung des Pferdes, die ja vom Trainings- und Ausbildungszustand abhängt):

Das, was ein Erfolgserlebnis ist, steht immer in Bezug zu eurer Geschichte. 

Hat jemand aufgrund eines Unfalls in der Vergangenheit Schwierigkeiten, locker in die Bewegung seines Pferdes einzugehen und schafft das dann, ist der relative Erfolg viel größer als bei einer elastischen 16-Jährigen ohne Vorgeschichte, aber mit langer Reiterfahrung.


So feierst du deine relativen Erfolge beim Reiten

  1. Sei dir bewusst, was ihr an Vorgeschichte mitbringt. Hierzu gehören sowohl physische als auch psychische Themen, manchmal auch schwierige Rahmenbedingungen (z.B. Aufregung durch ein neues Pferd in der Herde oder ähnliches). Am besten schreibst du sie auf, man vergisst sie sonst schnell. Führe diese Liste für dich und dein Pferd und euch beide in Kombination. Diese Liste hält auch euren gemeinsamen Weg fest. 
  2. Schau genau, wo du mit deinem Pferd jetzt gerade stehst. Wenn du weißt, wo ihr herkommt, fällt es dir viel leichter anzuerkennen, wie weit euer Weg war, um dahin zu kommen.
  3. Erkenne euren Fortschritt an. Freu dich, wie ihr eure individuelle Weg-Etappe gemeistert habt! Und mit dieser positiven Grundhaltung gib weiter dein Bestes bei eurer Ausbildung!  

Dann ist es möglich, sich durch andere inspirieren zu lassen, ohne sich schlecht zu fühlen, weil man vermeintlich „nicht so gut ist“. Und es fällt viel leichter, die Leistung der anderen aus ganzen Herzen anzuerkennen und sich aufrichtig mitzufreuen. 
 
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