Mit einem gut liegenden Bein gelingt beim Reiten vieles besser: Dein Pferd kann williger auf dein Treiben reagieren. Dein Leichttraben ist besser in die Pferdebewegung integriert und du sitzt insgesamt sicherer. Dein Pferd kommt besser zum Schreiten und beim Aussitzen und im Galopp schwingst du besser mit. Wenn du mit klemmenden Oberschenkeln zu tun hast, lies diesen Artikel.
In diesem Beitrag erfährst du,
- was die richtige Lage des Beins beim Reiten ausmacht.
- woran du (auch ohne Spiegel) erkennen kannst, ob dein Bein richtig liegt.
- mit welchen inneren Bildern du die Lage deines Beins überprüfen und deinen Reitersitz verbessern kannst.
“Mit beiden Beinen im Leben stehen.”, “Auf eigenen Füßen stehen.” Geflügelte Wörter wie diese machen deutlich, wie sehr unser “im Leben stehen” mit den Beinen und Füßen verbunden ist. Zwar ruht unser Gewicht beim Reiten vor allem über dem Po, aber unsere Beine leisten einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Reitharmonie.
Daran merkst du, dass dein Bein eventuell nicht richtig liegt:
- Dein Pferd reagiert nicht aufs Treiben
- Beim Leichttraben stehst du zu hoch auf
- Du kommst im Sattel schnell aus dem Gleichgewicht und fühlst dich nicht sicher
- Du verlierst häufig den Bügel
Hüfte, Knie und Fußgelenk bilden gemeinsam eine Gelenkkette. Keines der Gelenke kann einzeln verspannt sein. Sie beeinflussen sich gegenseitig: Ist dein Fußgelenk verspannt, ist es auch deine Hüfte. Wo du dich zuerst fest machst, ist individuell unterschiedlich. In diesem Beitrag arbeiten wir uns von unten nach oben vor. Da sich in unserem Körper alles wechselseitig beeinflusst, hat es bestimmt positive Auswirkungen auf deinen Sitz, wenn du dich um deine Füße und Beinlage kümmerst, auch wenn dein ursächliches Problem vielleicht an einer anderen Stelle im Körper sitzt.
In diesem Beitrag geht es um die richtige Position deines Beins, im nächsten Beitrag dann darum, wie du es zum richtigen Treiben benutzt.
Wie bekommst du den Steigbügel sicherer unter deine Füße?
Eine entscheidende Funktion kommt deinem Fußballen zu: Du solltest deinen Bügel an der Stelle aufnehmen, wo du mit deinem Fuß auch auf eine Leitersprosse treten würdest.
So kannst du im Sprunggelenk gut durchfedern und hast den Steigbügel sicher unter deinem Fuß. Das ist wichtig für eine gute Erdung im Sattel. Viele Reiter nehmen den Steigbügel nur mit den Zehenspitzen auf. Entsprechend wackelig balancieren sie in ihrem Sitz hin und her. Oder sie rutschen zu weit durch und können dann nicht mehr mitfedern.
Wo liegt dein Bein richtig?
Damit dein Bein richtig liegen kann, ist es wichtig, dass du schon in den Hüftgelenken locker bist. Schließlich hebt sich der Brustkorb deines Pferdes an, wenn es über den Rücken geht. Es wird gewissermaßen breiter. Und dazu muss dein Bein ihm Platz geben. Wenn du dazu neigst, das Bein hochzuziehen, mit dem Knie zu klemmen oder mit dem Oberschenkel zu klemmen, kann dir die Vorstellung, dass du Froschbeine hättest, helfen: (Das kannst du natürlich nur umsetzen, wenn dein Bügel nicht zu lang ist)
Unterschiedliche Beinlagen – So sieht’s aus
Frag dich: “Ist der Bügelriemen senkrecht?” um zu überprüfen, ob dein Bein an der richtigen Stelle liegt. Interessanterweise haben die meisten Reiter auch ohne Spiegel eine gute Einschätzung, ob das der Fall ist, oder nicht. Ansonsten ist das etwas, was du gut auch eine liebe Mitreiterin fragen kannst, wenn du dir nicht sicher bist.
Hier nochmal die wichtigsten 3 Bausteine für ein gut liegendes Bein beim Reiten:
- Fußballen leitermäßig auf den Steigbügel stellen
- Bein froschmäßig locker ums Pferd legen
- Überprüfe, ob du den Bügel so austrittst, dass der Bügelriemen senkrecht läuft.
Mehr zu mir als Ausbilderin findest du unter kristina-janssen.com
Vielen Dank an Herzenshund-Fotografie für die Fotos!